Die Leitlinien des Erasmus-Instituts für Interlingua e.V.

Der humanistische Gelehrte Erasmus von Rotterdam ist Namenspatron des Instituts

Durch enge internationale Beziehungen entsteht automatisch das Problem internationaler Verständigung. Eine einzelne Landessprache als internationale Verkehrssprache zu etablieren, ist nur scheinbar eine Lösung, weil sie deren Muttersprachler bevorzugt. Die optimale Lösung ist, eine neue Sprache zu erfinden. Solche sogenannten Plansprachen sind nach bestimmten Kriterien bewusst geschaffene Sprachen. Kriterien können sein: Neutralität, Praktikabilität, Internationalität, Identität.

Im Laufe der Geschichte wurden viele internationale Plansprachen entwickelt. Seit 1924 untersucht die sprachwissenschaftliche Vereinigung International Auxiliary Language Association (IALA) diese Plansprachen. Weil keine dieser Plansprachen überzeugte, beschlossen renommierte Wissenschaftler, eine eigene Sprache zu entwickeln. Im Jahr 1951 veröffentlichten sie diese unter dem Namen Interlingua (deutsch: „Zwischensprache“).

Interlingua basiert auf dem gemeinsamen Wortschatz der europäischen Sprachen, der zu einem Großteil dem Lateinischen und Griechischen entstammt. Begriffe wie „Philosophie“, „Technik“, „Kultur“ oder „Zivilisation“ ähneln sich in vielen europäischen Sprachen. Verknüpft man diesen gemeinsamen Wortschatz mit einer logischen Grammatik, entsteht eine optimale Sprache für Europa, ein modernes Latein.

Interlingua ist eine neutrale, praktische und identitätsstiftende Verkehrssprache, die an die erfolgreiche Zeit des Lateinischen im Mittelalter anknüpft. Mehr noch: Interlingua ermöglicht wahre Chancengleichheit, weil jeder Sprecher ohne großen Aufwand ein hohes Sprachniveau erreichen kann. Interlingua-Sprecher haben den Vorteil, ein besseres Gefühl für Fremdwörter in der eigenen Muttersprache zu bekommen. Interlingua legt den Grundstein für weiterführende Studien europäischer Sprachen und schafft einen Zugang zur Terminologie von Wissenschaft und Technik. Aus diesem Grund eignet sich Interlingua hervorragend als Wissenschaftssprache.

Auf Basis dieser Impulse und

  • in der Anerkennung des Beitrags aller Schöpfer von Plansprachen,
  • in der Wertschätzung kultureller Vielfalt,
  • in der Achtung aller Muttersprachen,
  • in der Bekräftigung des Erlernen mehrerer Sprachen,
  • in der Bewahrung des europäischen Erbes,
  • in der Bereitschaft zu Innovation und Wissenschaftlichkeit sowie
  • in dem Streben nach Völkerverständigung

gründen wir dieses Kulturinstitut, um Interlingua als modernes Latein zu verbreiten.

Der große humanistische Gelehrte der Renaissance, Erasmus von Rotterdam, steht sinnbildlich für die Idee von Europa, Philologie, Wissenschaft sowie Austausch. Deshalb ist er der Namenspatron des Erasmus-Instituts für Interlingua e.V..