Kommunikation in Europa: Der neu gegründete Verein Erasmus-Institut wirbt für die Plansprache Interlingua

Recklinghausen, 15. Oktober 2017. Die Verknüpfung der internationalen Sprache lnterlingua mit der europäischen Idee war bislang nicht institutionalisiert. Der neu gegründete Verein Erasmus Institut für Interlingua schließt hier eine Angebotslücke. Internationale Beziehungen werden wichtiger. Damit steigt der Bedarf an internationaler Verständigung. Eine Landesprache als internationale Verkehrssprache zu etablieren ist keine gute Idee: Sie bevorzugt die diese Sprache sprechenden Muttersprachler. Die optimale Lösung ist eine neue Sprache. Solche Plansprachen sind nach bestimmten Kriterien bewusst geschaffene Sprachen. Kriterien hierfür sind Neutralität, Praktikabilität, lnternationalität oder ldentität.

lm Laufe der Geschichte entstanden diverse internationale Plansprachen. Die 1924 gegründete sprachwissenschaftliche Vereinigung lnternational Auxiliary Language Association (IALA) untersuchte die damals bekannten Plansprachen. Keine dieser Sprachen überzeugte im Test. Die Wissenschaftler beschlossen, eine eigene Sprache zu entwickeln. Sie wurde 1951 unter dem Namen lnterlingua (deutsch: ,,Zwischensprache“) vorgestellt. lnterlingua basiert auf dem gemeinsamen Wortschatz der europäischen Sprachen, der mehrheitlich den klassischen Sprachen Latein oder Griechisch entstammt. Wörter wie Philosophie und Technik, Kultur oder Zivilisation ähneln sich in vielen europäischen Sprachen. Verknüpft man diesen Wortschatz mit einer logischen Grammatik, entsteht eine Sprache für Europa, ein modernes Latein.

Die Europäer haben mit lnterlingua eine neutrale, praktische und identitätsstiftende Verkehrssprache, mit der sie an die erfolgreiche Zeit des Lateinischen als Verkehrssprache im Mittelalter anknüpfen können. lnterlingua bewirkt Chancengleichheit, weil jeder ohne großen Aufwand ein  hohes Sprachniveau erreichen kann. Parallel dazu trägt lnterlingua zu einem besseren Verständnis der Fremdwörter in der Muttersprache bei. Der Sprachenwelt bietet lnterlingua eine profunde Basis für Studien europäischer Sprache. Als Plansprache öffnet sie einen Zugang zur Terminologie von Wissenschaft und Technik. Daher eignet sich lnterlingua auch als Wissenschaftssprache.

Der Verein Erasmus-Institut für Interlingua wurde als Kulturinstitut gegründet, um lnterlingua als modernes Latein zu verbreiten. Der große humanistische Gelehrte Erasmus von Rotterdam steht dabei sinnbildlich für die ldee von Europa, Philologie, Wissenschaft sowie Austausch. Er ist Namenspatron des Erasmus-Instituts. Die neun Gründungsmitglieder haben am 18. Juli 2017 in Recklinghausen den Politologen Mario Di Piazza zum Vorstand und Ilona Jacob-Butz sowie Simone Di Piazza als Stellvertreter gewählt. Regionalvertretungen unterstützen den Vorstand bei seiner Arbeit. Das Präsidium ist die vereinspolitische Vertretung des Erasmus-Instituts. Es kann Ausschüsse zu Arbeitsgebieten wie Wortschatz oder Grammatik berufen.

Pressekontakt 

Mario Di Piazza, Vorstand
Erasmus-Institut für Interlingua e.V.
Schützenstr. 2
45657 Recklinghausen
Email: info@institutoerasmo.de